In einem Interview wurde ich im Jahr 2019 gefragt, wie ich mich als Künstlerin definiere!
Meine spontane Antwort lautete:
„Ich definiere mich als Botschafterin“. Und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Als ich Anfang 2012, nach mehr als 20 Jahren nach meinem Kunstfernstudium, erneut die Leidenschaft zur Malerei entdeckt habe, spürte ich die ausgleichende Wirkung dessen, was mir spontan sowie überhaupt nicht kopfgesteuert mit Pinsel und Farben möglich wurde. Die meditative Wirkung von Farben in der Malerei ist schon seit langer Zeit unbestritten und hat mich vom ersten Bewusstwerden an nicht mehr losgelassen. Der Schaffensprozess schenkt mir Raum & Zeit mit mir selbst in Kommunikation zu treten, sodass an dessen Ende durch das fertige Bild Lebenssituationen bzw. Lebenseindrücke sowie Emotionen widergespiegelt werden.
Ich lege mich bewusst auf keinen speziellen Malstil oder Maltechnik fest. Die Freiheit im Umgang mit Acryl- und Ölfarben, Kohle, Tinten, Schellack und verschiedenen Hilfsmaterialien, ist für mich jedes Mal eine spannende Reise zu ungeahnten, weiteren Ausdrucksmöglichkeiten.
Ich liebe die inhaltliche Auseinandersetzung menschlicher Empfindungen und Gedanken sowie deren Prozesse und unmittelbaren Ereignisse. Hinter jedem meiner Bild steht die jeweilige Geschichte, die ich teilweise mit lyrischen Texten und Gedichten „untermale“.
Zudem beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit der Objektmalerei. Aus „Alt“ mache „Neu“, was ehemals gebrauchsfähigen Gegenständen nicht nur ein neues „Gesicht“ gibt, sondern teilweise eine vollkommen neue Funktion zuteil werden lässt. So wurden aus Schusterleisten bunt bemalte Garderobenhaken und Handtuchhalter. Aber auch alte und antike Stühle erfahren durch eine liebevolle Aufarbeitung und Bemalung eine neue Identität. Bei meinen Schaufensterpuppen- und Büsten konzentriere ich mich dagegen auf Gemütszustände oder Assoziationen, so dass sie auch ohne Worte ihre jeweilige Sprache sprechen.